Die Macht der Elf by Horst Hoffmann
Autor:Horst Hoffmann [Hoffmann, Horst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-12-01T01:00:00+00:00
*
Irgend etwas drängte explosionsartig nach außen. Gucky spürte den Druck im Schädel, dann das bekannte Ziehen im Nacken. Er schob das Dunkel in einer unbändigen Anstrengung von sich, sprengte die Schale auseinander, die ihn umfangen hielt - und sah.
Etwas lachte in seinem Geist. Jemand schien sich köstlich über seine Bemühungen, seinen Trotz und Zorn zu amüsieren, was den Ilt noch wütender machte.
Er dachte in diesem Moment nicht an Zeron und an den weißen Raben. Er hatte nur Gedanken für seine unbekannten Gegner.
„Ihr oder du werdet mich noch kennen lernen!" schimpfte er lauthals. „Und wenn ich dazu eigens noch einmal hier herkommen muß!"
Was war das überhaupt für eine Infamie, ihn auf seinem Planeten anzugreifen!
Er mußte nach oben. Wie tief er ihn heruntergezogen hatte, ließ sich nur an den Temperatur- und Druckwerten ablesen. Guckys Nackenfell richtete sich auf. Aber jedenfalls stürzte er nicht mehr.
„Les?" funkte er.
Er konnte Zeron telepathisch anpeilen, bevor er die Antwort erhielt. Die Macht in der Tiefe schwieg. Sie nahm keinen Einfluß mehr auf ihn und hatte ihre geistigen Fühler zurückgezogen - und das ganz sicher nicht als Folge seiner Beschimpfungen.
„Gucky!" rief Zeron erleichtert. „Gucky, bei allen Planeten, was...?"
„Erkläre ich dir gleich! Bleib, wo du bist!"
Er konzentrierte sich auf den Sprung, als er sah, daß er nicht allein im Wirbel war.
Die hundert Meter langen und zwei Meter dicken Fäden kamen von allen Seiten herangeschwebt, von oben und unten. Sie bewegten sich dabei wie Peitschenschnüre, zogen sich blitzschnell zusammen Und katapultierten sich auf ihn zu. Einen Moment lang glaubte der Ilt, hier seinen Gegner vor sich zu haben, aber die Schnüre waren psionisch tot.
Was sie darstellten - offenbar kein Leben im herkömmlichen Sinn, ließ Gucky kalt. Er ahnte, daß er verloren war, ließ er sie erst einmal nahe genug herankommen, daß sie sich um ihn wickeln konnten. Er rückte ihnen telekinetisch zu Leibe - das heißt: er versuchte es.
Das war der Moment, in dem er erkennen mußte, daß seine Telekinese versagte. Einen Augenblick später wußte er, daß er sich auch in bezug auf die Teleporterfähigkeit falsche Hoffnungen gemacht hatte. Er konnte noch immer nicht springen.
Gucky verdaute den neuerlichen Schock gerade schnell genug, um mit Hilfe des Gravo-Paks einen Schuß in die Höhe zu machen, der ihn aus der unmittelbaren Gefahrenzone brachte. Unter ihm schlugen die Schnüre zusammen und verknäuelten sich zu einem unentwirrbaren Etwas.
Gucky achtete nicht mehr auf sie und stieg weiter auf. Es schienen Ewigkeiten zu vergehen, bis er das Segel endlich über sich sah. Kurz darauf hing er neben Les am Robotertorso.
„Keine Fragen jetzt", sagte er schnell. „Du hast dich schon um den weißen Raben gekümmert, wie ich sehe. Wir müssen ihn in Sicherheit bringen." Kurz klärte er Zeron darüber auf, daß die Hilferufe eindeutig aus dem Torso kamen. Um über den Armadamonteur überrascht zu sein, blieb keine Zeit. „Er ist unser weißer Rabe, warum hast du ihn noch nicht abgeschnitten? Beeilung, Les! Irgend etwas lebt auf der Planetenoberfläche. Es zog mich herab und greift schon wieder nach uns. Ich kann weder teleportieren noch Telekinese ausüben. Les, es greift an!"
Die Warnung kam viel zu spät.
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